Absolutes Unverständnis für Häupls Ansage, das Bürgermeisteramt erst Ende Mai an Michael Ludwig übergeben zu wollen, zeigt der freiheitliche Landesparteisekretär Michael Stumpf. „Der linke Flügel der Wiener SPÖ ist auf dem SPÖ-Parteitag ja ganz offensichtlich abgewählt worden“, so Stumpf, „also sollte Häupl Ludwig sofort den Weg frei machen und die überfällige Ablöse von Brauner, Frauenberger & Co. nicht länger hinauszögern.“
Diese Verzögerungstaktik des amtsmüden Bürgermeisters verlängere nur den Stillstand der seit den Wahlen 2015 völlig gelähmten rot-grünen Stadtregierung – und gehe damit auf Kosten der Zukunft Wiens. „Wie kommen die Bürger dazu, dass hier Personalentscheidungen verschleppt werden, um möglicherweise noch hochdotierte Versorgungsposten für gescheiterte rote Stadträtinnen zu finden“, kritisiert Stumpf. Er erinnert in diesem Zusammenhang an die bemerkenswerte Siemens-Karriere von Ex-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely.
Auch das Argument, Häupl stehe aktuell der Landeshauptleute-Konferenz vor, lässt der FPÖ-Landesparteisekretär nicht gelten: „Das ist ohnedies nur ein inoffizielles Gremium und es ist völlig egal, ob Häupl oder Ludwig bis Sommer den Vorsitz führen.“