Die FPÖ Wien fordert ein verpflichtendes Sprachscreening für alle in Wien lebenden dreijährigen Kinder, um frühzeitig Deutschdefizite zu erkennen und gezielte Maßnahmen für bessere Sprachkompetenzen zu setzen. „In den Wiener Kindergärten fehlen hunderte Pädagogen, fast 70 Prozent der Pflichtschüler sprechen nicht Deutsch als Umgangssprache. 35 Prozent der Erstklässler können dem Unterricht sprachlich nicht folgen. Daher braucht es schon im Kleinkindalter ein verpflichtendes Sprachscreening, um frühzeitig gegensteuern zu können. Bei nicht ausreichenden Deutschkenntnissen muss es gemeinsam mit den Eltern verpflichtende Deutschkurse geben“, fordert FPÖ Wien-Obmann Stadtrat Dominik Nepp angesichts der erschreckenden Zahlen im Rahmen einer Pressekonferenz.
Nepp übte in diesem Zusammenhang scharfe Kritik an NEOS-Bildungsstadtrat Wiederkehr. „Dass nun ausgerechnet Wiederkehr, der für die erschreckenden Zustände im Wiener Bildungswesen verantwortlich ist, als möglicher Bildungsminister gehandelt wird, ist eine Bedrohung für das gesamte Bildungssystem in Österreich.“
Der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann forderte auch ÖVP-Wien Obmann Karl Mahrer zum Handeln auf. „Die Wiener ÖVP hat Wiederkehr im Jänner 2023 wegen ‚systematischen Versagens‘ das Misstrauen ausgesprochen. Wenn ÖVP-Chef Karl Mahrer jetzt einem Bildungsminister Wiederkehr auf Bundesebene zustimmen würde, wäre das ein Schlag ins Gesicht für alle Schüler, Eltern und Lehrer.“
Nepp richtete zwei konkrete Forderungen an die Wiener ÖVP:
Erstens: Die Unterstützung eines erneuten Misstrauensantrags gegen Wiederkehr im Wiener Gemeinderat, da sich die Situation seit dem letzten Antrag nur weiter verschlechtert hat.
Zweitens: Eine klare Stellungnahme von ÖVP-Obmann Mahrer, dass eine etwaige Koalitionsvereinbarung mit einem Bildungsminister Wiederkehr von ihm abgelehnt wird.
Zwtl.: Wiederkehrs Bilanz des Grauens
Der freiheitliche Bildungssprecher und Klubchef Maximilian Krauss hielt fest: „Christoph Wiederkehr hat ein Pleiten-, Pech- und Pannenressort nach 10 Jahren Rot-Grün übernommen. Er hat bei seinem Amtsantritt viele Versprechen abgeben, es aber gleichzeitig geschafft sie in der Sekunde zu brechen. So hat er den Wiener Schüler zugesagt, dafür sorgen zu wollen, dass die Schulen während der Pandemie geöffnet bleiben. Fakt ist, dass er sofort umgefallen ist, als die SPÖ ihre Corona-Maßnahmen präsentierte und Wien dadurch die meisten Schulschließungstage aller Bundesländer zu verzeichnen hatte.“
Auch der akute Lehrermangel ist Wiederkehr zuzuschreiben: „25 Lehrer kündigen pro Woche, die Gründe dafür sind mannigfaltig, wie etwa zu geringe Entlohnung, schlechte Arbeitsbedingungen oder die Zunahme der Gewalt an Schulen. 932 Delikte wurden an Wiens Schulen im vergangenen Jahr angezeigt, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
Um nichts besser ist die Situation in den Kindergärten, sagt Krauss: „740 unbesetzte Stellen und da wo nachbesetzt wurde, sind es meist unausgebildete und ungeeignete Assistenzkräfte. Wiederkehr hat der Pensionierungswelle sowie dem Abgang nach Niederösterreich vier Jahre lang nichts entgegengesetzt, außer seinen ehemaligen Parteichef Strolz mit einem 30.000 Euro Berater-Vertrag zu versorgen.“
Zudem kritisiert Krauss das Schweigen Wiederkehrs den Familiennachzug aus Syrien betreffend: „Der Bildungsstadtrat hat es ignoriert, dass unsere Schulinfrastruktur dafür nicht ausgerichtet ist. Mehr und mehr Containerklassen wurden aufgestellt, das war seine Lösung für das Problem. Dass dadurch der Unterricht leidet und unseren Kindern die Möglichkeit auf eine ausgezeichnete Bildung verwehrt bleibt, wurde von ihm in Kauf genommen.“
Die Freiheitlichen fordern von der Stadtregierung umgehendes Handeln, damit unsere Kinder wieder eine Chance haben und dadurch die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Wien, die eine traurige Konsequenz dieser Politik ist, endlich wieder sinkt.